20 März 2016

Camara-Doppelpack bei Thiele-Schock - 3:1-Sieg gegen Niederröblingen

Den herbeigesehnten Dreier gab es für unsere Katzen beim Aufeinandertreffen mit dem SV Eintracht Niederröblingen. Beim verdienten 3:1-Sieg in einem aber insgesamt schwachen Spiel legte Michael Groß für die Eintracht vor, ehe Mbemba Camara (2) und der Ex-Niederröblinger Martin Richter die Partie drehten. Überschattet und lange unterbrochen wurde das Spiel jedoch wegen eines heftigen Zusammenpralls, in dessen Folge der kurzzeitig bewusstlose Sebastian "Willy" Thiele vom Rettungsdienst abgeholt werden musste. Mittlerweile ist Willy aber wieder oben auf und mit einigen schweren Prellungen "glimpflich" davon gekommen.

Aufstellungstechnisch gab es 2 Änderungen im Vergleich zum unglücklichen 0:1 gegen den SV Alemania Riestedt: für Steven Purmann rückte Kenneth Schramm in die Startelf, den beruflich verhinderten Stefan Schumann ersetzte Daniel Küstner nach monatelanger Verletzungspause.

                                                              Marius Hummitzsch

Kenneth Schramm                  Martin Ossetek              Florian Wicht                   René Liebau

                                                                 Sebastian Beckel            

                                 Sebastian Thiele                                      Daniel Küstner

                                                                  Toni Glettner

                                 Martin Richter                                         Mbemba Camara


SK hatte sich viel vorgenommen für die Partie. Jedoch hatte man zunächst einmal ordentlich damit zu tun, den trotz fortschreitenden Alters starken Eintracht-Stürmer Michael Groß in den Griff zu bekommen. Abgesehen davon zeigte sich von Beginn an, dass man fußballerisch deutlich mehr in die Waage zu werfen hatte als der Gast. So kam man auch zu der 1. guten Chance des Spiels. Eine Glettner-Ecke erwischte Thiele per Kopf und verfehlte das Tor nur denkbar knapp (5.). Leider geriet man kurz darauf einmal mehr früh in Rückstand. Nach eigenem Abstoß war man, wie so häufig, nicht in der Lage, den 1. Ball zu gewinnen, den darauffolgenden und eigentlich schlechten Pass machten dann Wicht und insbesondere Hummitzsch gefährlich, da erstgenannter sich auf seinen Goalie verließ, dieser aber den Ball nicht vor Groß erreichte. Groß versuchte sein Glück gegen den herausgekommenen Hummitzsch aus schlechter Position, traf diesen am Arm und der abgefälschte Flugball trudelte ins Tor (7.).
Im Gegenzug kam SK direkt zum Ausgleich. In Folge des Anstoßes wurde Thiele mit einer Flanke im Sechzehner freigespielt. Eintracht-Torwart Sebastian Mietz eilte heraus, kam aber zu spät und sprang so Thiele mit voller Wucht um. Thiele spielte zuvor den Ball quer auf Camara, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum Ausgleich einschob (9.). Die Szene sollte für Thiele jedoch fatale Folgen haben. So wurde dieser kurzzeitig bewusstlos und hatte erhebliche Atemprobleme. Sicherheitshalber wurde sofort der Notarzt angefordert, da der schwer angenockte 26-Jährige weder in der Lage war aufzustehen, geschweige denn das Spielfeld zu verlassen. Nach der Versorgung Thieles und langer Unterbrechung setzte man in beidseitigem Einverständnis das Spiel trotz des Schocks fort. Steve Purmann kam für den Verletzten ins Spiel und sollte einen echten Sahnetag erwischen.
Man merkte dem Spiel zunächst deutlich an, wie sehr alle Beteiligten von der zurückliegenden Szene beeindruckt waren. So prägten vor allem Fehlpässe und technische Fehler die Begegnung. Nur Groß schien in keinster Weise seine Torgefahr eingebüßt zu haben. So verliefen sämtliche Aktionen nach Schema X bei den Gästen: irgendwie versuchte man Groß einzusetzen und dann sollte der liebe Gott, ähm Groß natürlich, helfen - und das Konzept ging auf. Wicht und Ossetek hatten enorme Probleme, Groß etwas mit seiner wuchtigen und cleveren Spielweise entgegenzusetzen, sodass dieser mehrfach aussichtsreich zum Abschluss kam (16., 18., 25.). Während man hinten große Probleme hatte, lief nach vorne wenig zusammen und man passte sich spielerisch dem Niveau des Gegners an. Aus dem Nichts dann aber das Führungstor. Einen weiten Hummitzsch-Abschlag verpassten 2 Niederröblinger unbedrängt und in Slapstick-Manier, sodass Camara nach einem beherzten Antritt allein vor Mietz auftauchte und seinen Doppelpack mit einem überlegten Flachschuss schnürte und so für einen seltenen Torwart-Assist sorgte (29., 3. Tor im 3. Spiel für Camara).
Das Tor gab den Schwarz-Weißen nun sichtlich Auftrieb und Sicherheit. Nach 2 wunderbaren Spielzügen über mehrere Stationen verzog Rückkehrer Daniel Küstner mit seinem Schuss aus 12 Metern nur äußerst knapp (30.) und kurz darauf tat es ihm Purmann gleich. Die Niederröblinger hatten nun ihre liebe Mühe mit der SK-Offensive, insbesondere dem agilen Purmann, der gegen Eintracht-Kapitän klarer Punktsieger blieb und mit aggressiven Pressing jede Menge Fehler und Ballgewinne provozierte. Auf der Gegenseite strahlte weiterhin nur Groß wirkliche Torgefahr aus. Eine Reihe von Distanzschüssen waren entweder zu schwach oder Tobias Ehrich und Co. verfehlten das SK-Gehäuse. So ging es mit der knappen Führung in die Halbzeit.

In Halbzeit 2 war es nun endgültig an United, mehr Dampf ins Spiel zu bringen und man setzte die Gäste frühzeitig in der gegnerischen Hälfte unter Druck, womit diese sichtlich Probleme hatten und reihenweise Fehler produzierten. In der Konsequenz kam der Gastgeber nun zu herausragenden Gelegenheiten, das Spiel mit einem weiteren Tor frühzeitig zu entscheiden. So wurde Richter mustergültig von Purmann freigespielt, konnte trotz aller Zeit der Welt Mietz aus 6 Metern aber nicht überwinden (58.). Danach brachte Richter eine Flanke perfekt zu dem eingewechselten Tim Stelzig (kam für Küstner kurz zuvor in die Partie) in die Mitte, der per Kopf mit seinem 1. Ballkontakt den Ball freistehend aus ebenfalls 6 Metern nicht im Tor unterbringen konnte (66.). Wenig später war es erneut Richter im fröhlichen Scheibenschießen, der unbedrängt aus halblinker Position im Strafraum verzog und über das Tor schoss (69.).  Da sich auf der anderen Seite Wicht und Ossetek nun wesentlich besser auf Groß einstellen konnten, kam von den Gästen nahezu nichts Gefährliches mehr in Richtung SK-Tor. Hummitzsch reagierte unterdessen zum dritten und letzten Mal und brachte Thomas Georgi für den Doppeltorschützen und "Man of the Match" Camara (73.). Dann einer der wenigen Aufreger vor dem SK-Gehäuse: Innenverteidiger Ossetek spielte einen unnötigen Fehlpass und Groß machte sich mit dem Ball auf Richtung Strafraum. Der SK-Verteidiger wusste sich nur mit einem Fouspiel zu helfen und hatte dabei Glück, dass Wicht noch in Ballnähe war, sodass er nur mit einer gelben Karten belangt wurde. Den fälligen Freistoß aus aussichtsreicher Position schoss Groß deutlich ins Fangnetz (75.).
Kurz darauf sollte das Zittern endlich ein Ende haben. Purmann attackierte wieder hervorragend, gewann das Spielgerät und startete Höhe Mittellinie durch. Eintrachtler Tom Kuhnert konnte ihn nur, wie auf der Gegenseite zuvor, per Foul stoppen und hatte dabei etwas Glück, dass der Schiedsrichter es aufgrund der großen Distanz zum Tor ebenfalls vertretbar und mit Fingerspitzengefühl bei einer gelben Karte trotz "Notbremse" beließ. Der Freistoß sollte aber trotzdem Folgen haben. Glettner schaufelte das Leder an den Sechzehner, wo Richter im seitlichen Fallen den Ball flach ins Eck des Tores bugsierte und er so nach 2 Großchancen doch noch zu seinem Tor gegen den Ex-Verein kam (80., 7. Saisontor). Auf beiden Seiten gab es noch Gelegenheiten. Die beiden Besten des Gastes konnte Keeper Hummitzsch einmal noch rechtzeitig per Faustabwehr entschärfen, sowie beim anderen Mal einen Kopfball mit einem guten Reflex zur Seite abwehren.

So blieb es letztlich beim verdienten 3:1-Sieg gegen einen Gegner, der sicherlich bis zum Schluss der Saison gegen den Abstieg spielen wird. Insbesondere der harrsche Umgang miteinander, aber auch der Hang zu grob unsportlichen Aktionen (Teske, Ehrich) sollten dabei zu denken geben. Für United soll der Sieg, bei dem Camara, Beckel und Purmann besonders zu überzeugen wussten, der 1. von 2 anvisierten gegen die beiden Schlusslichter aus Niederröblingen und Siebigerode sein. Auf die Siebigeröder, die bei Wolferode sang- und klanglos mit 0:8 untergingen, trifft man am kommenden Ostersamstag im Nachholespiel, wo man mit einem Sieg bei einem eventuellen "Lauf" vielleicht doch noch einmal Anschluss an das Mittelfeld finden könnte, um sich nicht für den Rest der Saison im Niemandsland der Tabelle zu bewegen.


SK United: Marius Hummitzsch - Kenneth Schramm, Martin Ossetek, Florian Wicht, René Liebau - Sebastian Beckel, Sebastian Thiele (10., Steve Purmann), Daniel Küstner (65., Tim Stelzig), Toni Glettner - Mbemba Camara (73., Thomas Stelzig), Martin Richter

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